Dienstag, 23. August 2016

Ein Kirchturm mit Außentreppe und Kunst am Øresund

Der letzte Tag in Kopenhagen begann etwas früher als bisher. Kurz vor zehn waren wir schon auf dem Weg in die Stadt, was daran lag, dass wir nochmal einiges auf dem Programm hatten, darunter auch die Fahrt nach Humlebaek, außerhalb der Hauptstadt.

Zunächst ging es aber zur Erlöserkirche, die sich in der Nähe des schmucken Christianshavn befindet und deren Bekanntheit auf den korkenzieherförmigen Turm zurückzuführen ist. Die Turmspitze ist deshalb spiralförmig, weil sich die Treppe außen um den Turm windet - nichts für Menschen mit Höhenangst oder Schwindel.




Simone reichte der Blick von unten, und daher kam hier nur eine Copenhagen Card zum Einsatz!
Nach einem recht abenteuerlichen Aufstieg über enge Holztreppen und -leitern im Turminneren folgte das letzte Stück: die geschwungene Treppe um den Turm. Diese wird natürlich nach oben hin immer enger und zum Schluss passt gerade noch ein Fuß auf die letzte Stufe,

  

  

  

Weiter ging es mit einem Spaziergang durch Christiania.
Die Freistadt Christiania ist eine staatlich geduldete autonome Gemeinde inmitten der dänischen Hauptstadt. 1971 räumte die Marine ein Kasernenareal, welches daraufhin von einigen Bürgern besetzt wurde - zunächst mit dem Ziel, einen Park und einen Spielplatz zu errichten. Als nicht geschah, entwickelte sich eine Hausbesetzerszene von Obdachlosen, Hippies und Aussteigern, die wegen Drogenhandels und Gewalt ein großes Problem darstellte. Erst als die Besetzer-Gemeinde selbst 1980 dafür sorgte, dass harte Drogen nicht mehr gedultet wurden bekann eine Art Selbstreinigung des Viertels und seither wird der knapp 1000 Einwohner zählende Stadtteil von der dänischen Polizei und der Regierung gedultet.
Trotzdem wird in der Pusher-Street, dem Herzstück des Areals, immernoch offen mit Haschisch gedealt, was die Polizei natürlich weiß und duldet. Fotos dürfen hier  keine geschossen werden, was durch zahlreiche Schilder klar angezeigt wird und von den Mitgliedern der Freistadt wohl auch recht aggressiv unterbunden wird.
Einige Bilder konnten wir vor dem Betreten der Pusher-Street (erlaubterweise) trotzdem machen.

  



Da uns die Gegend mit den vielen Dealern, freilaufenden Hunden und heruntergekommenen Gebäuden nicht sonderlich gefiel (gefährlich war's nicht, es ist eine der meistbesuchen "Touristenattraktionen" Kopenhagens) machten wir uns auf zum Nyhaven, den wir auf ja von gestern auf heute vertagt hatten. Auf dem Weg konnten wir einige schöne Bilder am Wasser schießen.

  

  

Der Nyhavn war dann der optische Höhepuntk des Spaziergangs. Nyhafen heißt zwar "neuer Hafen", ist aber trotzdem aus dem 17. Jh. und wurde damals von König Christian V. erbaut (diesmal war es nicht Christian der IV. - ihr wisst schon, der mit dem runden Turm und schloss Rosenborg), um Händer in die Stadt zu locken. Während das Viertel um den Hafen im 18. und 19, Jh. völlig herunterkam und üble Spelunken und Rotlicht-Etablissements entstanden, wurde es im 20. Jh. wieder zu einem noblen Viertel herausgeputzt und die Häuser liebevoll renoviert.
Heute ist der Nyhafen eines der meistfotografierten Motive in der Stadt.






Für den zweiten Teil des Tages verließen wir Kopenhagen und fuhren mit dem Zug nach Humlebaek. Dort befindt sich ein einzigartiges Kunstmuseum: Louisiana.
Nicht nur die Exponate sind besonders (darunter namhafte Künster wie Picasso, Lichtenstein, Warhol, Baselitz oder Miró) sondern vielmehr das gesamte Gelände und die Lage direkt am Öresund. Es gibt mehrere Gebäude, die sich ober- und unterirdisch über das weitläufige Gelände erstrecken und alle miteinander verbunden sind. Die Parkanlagen beherbergen einen Skulpturengarten und bilden mit den Gebäuden und dem angrenzenden Meer eine Einheit. Eine architektonische Meisterleistung.

  
  
  





Einige Beispiele der Sammlung:

  

  



Auf den vielen Wiesen inmitten all der Kunst darf man sich frei bewegen und auch picknicken. Dies haben wir natürlich gemacht, denn einen besseren Ort mit gleichzeitig so umwerfendem Meeresblick findet man wohl nur schwer.





Unser Fazit für Kopenhagen: 
Eine sehr vielseitige Stadt, die eine große Gemütlichkeit ausstrahlt und doch viel Großstadttrubel bietet. Es gibt unzähliche Dinge anzuschauen, von denen wir in den vier Tagen wohl die wichtigsten, aber lange nicht alle gesehen haben.
Was uns ein wenig gestört hat war der viele Dreck auf den Straßen in einigen Stadtteilen (auch im Zentrum) und natürlich das Preisniveau. Kopenhagen ist - gelinde ausgedrück - sauteuer!
Trotzdem: klare Empfehlung für einen Städtetrip!


LÖSUNG DES GESTRIGEN BILDERRÄTSELS


Ein vergoldetes Kriegsspiel für den jungen Friedrich V., damit dieser die Kriegsstrategien spielerisch erlernen konnte.

--> Das war wohl wieder ein Rätsel von der schweren Sorte. Leider hab ihr die Lösung nicht gefunden, aber Ulla, Sabine und Claudi, ihr wart ja mit euren Vorschlägen zumindest in der richtigen Richtung unterwegs.

Punkte gibt es heute leider keine!

Der Punktestand sieht weiterhin folgendermaßen aus:

  • Carola   1
  • Ingo   1
  • Ulla   1
  • Claudi   3

BILDERRÄTSEL NR 10


Was ist das hier wohl?

4 Kommentare: